Eiffelturm-Windräder bald auf der Höri?
von Stef Manzini (Kommentare: 0)
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Die Energiewende soll nun auch direkt am Bodensee stattfinden. Erst fünf und dann zwanzig 260 Meter hohe Stahlkolosse bald auf dem Schienerberg? Bürgerinitiative spricht von krassem Frevel an der Natur und will das aufhalten. Die Stadt Tübingen wäre der Nutznießer aus dem Energiedeal am Bodensee. Johannes Wilhelm und Wolfgang Engelmann stellen “Freunde der Höri” vor.
Nun soll also die sogenannte Energiewende auch am Bodensee einen der schönsten Flecken verschandeln. Auf dem Schienerberg auf der Halbinsel Höri sollen Windräder stehen, die so hoch sind wie der Eiffelturm in Paris. Dagegen formiert sich in den betroffenen Gemeinden, aber auch rund um den See Widerstand. "Natürlich sind Windräder da wirksam, wo der Wind bläst, und das ist nun einmal auf einem Berg", sagt Wolfgang Engelmann von der Bürgerinitiative "Freunde der Höri", sein "aber" ist jedoch gewaltig. 200 Mitglieder hat die Initiative bereits und einige Infoabende veranstaltet, denn das Thema lässt keinen kalt. Fünf Windräder der neuesten Generation, 260 Meter hoch- im Vergleich dazu ein normales Einfamilienhaus bringt es auf 12 Meter Höhe, sollen auf dem "schönsten Berg am Bodensee" stehen, über 20 weitere Windräder könnten ohne nähere Prüfung folgen. Johannes Wilhelm, ehemaliger Bauamtsleiter aus Wangen (Höri) sagt dazu: "Wenn die Stuttgarter schon unser Bodenseewasser saufen, dann kann auch der Tübinger Schultes den Bodenseewald vermarkten". Ja, der CO₂-Zertifikatehandel boomt und so wird die saubere Energie der "Höri-Räder" den Tübingern gutgeschrieben, und der schlaue Bürgermeister Boris Palmer macht so seine Stadt klimaneutral. Das ist der eigentliche Gewinn, er geht an die schwäbische Universitätsstadt, vergütet wird zum Höchstpreis zum Beispiel zum Gaspreis.
Bis zu 10.000 Quadratmeter Wald wird abgeholzt werden, damit nur ein Windrad aufgestellt werden kann, hinzu kommt die fünf Meter breite Trasse für den Schwerlastverkehr, auf der die bis zu 800 Tonnen Stahl schweren Kolosse transportiert werden müssen. 3.500 Tonnen Beton wird alleine für das Fundament der "sauberen Energie" in den Wald verbaut. Die beiden Umweltschützer schütteln den Kopf. Jeder weiß doch, dass der Wald unser größter CO₂-Speicher ist, und hier befinden wir uns noch nahe an einem Wasserschutzgebiet und auf erdbebenträchtigem Unterboden. Der Waldboden kann laut Peter Wohlleben, dem TV-bekannten Förster, mehr als sechs Grad aufheizen, wenn er mit Windrädern bebaut ist. Hier scheint die Klimaerwärmung keine Rolle zu spielen, ist sie doch in diesem Fall tatsächlich einmal menschengemacht. Der Infraschall der Rotoren wäre jetzt durch ein Gerichtsurteil in Frankreich als gesundheitsschädlich eingestuft worden, erklärt Johannes Wilhelm.
Die Bürgerinitiative "Freunde der Höri" und eine weitere Bürgerinitiative möchten unbedingt verhindern, dass mit diesem Großprojekt der Artikel 20a des Grundgesetzes zum Schutz der Natur und der Tiere ausgesetzt wird. Wir haben Anwälte und prüfen entsprechende Klagen, sagt Wolfgang Engelmann. Die Zeit drängt, denn die EU (Europäische Union) treibt voran, das zwingt zum schnellen Handeln. Wenn erstmal Fakten geschaffen sind, dann sieht es schlecht aus, da sind sich die beiden Männer einig.
Vom nur neun Kilometer entfernten UNESCO-Weltkulturerbe, und das ist die Insel Reichenau, soll also nach dem Willen der Betreibergesellschaft "ABO-Wind" der Blick des Betrachters auf die Skyline der Windräder auf dem nahegelegenen Höri-Idyll fallen. Ab 2024 möchte man seitens des Betreibers in die Bauphase starten. Sand ins Getriebe zu schütten, eventuell einen Politikwechsel herbeiführen, alles wäre gut, wenn es nur dazu diente, diesen fürchterlichen Frevel aufzuhalten, das sagen die beiden Aktivisten, die nicht verstehen können, was das mit Umweltschutz noch zu tun haben soll. In diesem Zusammenhang möchte Johannes Wilhelm auch einmal über Energiegewinnung sprechen. Die neuesten Atomkraftwerke der 4. Generation, diese liefen bereits in China, so sagt der ehemalige Bauamtsleiter, würden die alten Brennstäbe verbrauchen. "Wir hätten 200 Jahre lang Strom für rund 0,2 Cent für ganz Deutschland", so Wilhelm.
Was also soll diese angebliche "Energiewende" auf Kosten des Naturschutzes, der Gesundheit der Menschen und der Unversehrtheit einer einmaligen Landschaft, das fragen sich nicht nur die Bürger der Höri? Die Gemeinde Öhningen würde nur ein Windrad betreiben, die anderen Standorte liegen im Staatswald, erklärt Wolfgang Engelmann, der Ökonom gibt zu, dass rund 100.000 Euro pro Jahr in die Gemeindekasse fließen würde. Das ist nicht wenig, aber auch nicht viel, wenn man das Ausmaß des Schadens begreift, erklärt Engelmann.
Selbst die Greta Thunberg ist ja gegen Windkrafträder, die Rentiere bei den Samen in entlegenen Gebieten des Nordens erleiden viel mehr Missgeburten, hatte die Welt-Klima-Aktivistin Nummer 1 bereits dazu erklärt, erzählt Johannes Wilhelm.
Das wäre ein besonders krasser Fall von "Klimaschutz" auf Kosten einer eklatanten Umweltsünde in Bezug auf so ziemlich alles, um was es hier geht. Vernichtung eines gewachsenen Laubwaldes, Verletzung von Wasserschutz, Biotopen, Quellläufen, Wasseradern, Gesundheit der Bürger, ja auch der Fremdenverkehr wird diese Sünde zu spüren bekommen, sind sich Wolfgang Engelmann aus Moos und Johannes Wilhelm aus Wangen sicher. Dieser Frevel an Mensch, Natur und Tier muss auf jeden Fall verhindert werden, dafür wollen sie gemeinsam mit engagierten Bürgern aus der gesamten Bodenseeregion kämpfen, denn jeder könnte ja als nächstes betroffen sein, sagen Engelmann und Wilhelm. Die beiden Umweltschützer fordern alle Menschen auf, sich zu engagieren. Sichtbarer Protest ist unsere einzige Chance den Wahnsinn zu stoppen, so die "Freunde der Höri", Johannes Wilhelm und Wolfgang Engelmann.
Weitere Informationen zur Initiative "Freunde der Höri":
Webseite: https://www.freundederhöri.de/
Kontakte:
Johannes Ebbers, Dorfstraße 21, 78345 Moos
Wolfgang Engelmann, Im Moosfeld 4, 78345 Moos
Johannes Wilhelm, Am Rebberg 2, 78337 Öhningen
E-Mail: freundederhoeri@proton.me
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