Organspende-Widerspruchslösung im Schatten der Fußball-Europameisterschaft?

von Redaktionsteam (Kommentare: 0)

Michael von Lüttwitz und Stef Manzini

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  • Im Schatten der Fußball-Europameisterschaft kommt Vorstoß zur Widerspruchslösung bei der Organspende.
  • Jeder soll Organspender sein, sofern nicht explizit widersprochen wird.
  • Organspender zeigen nach der Organentnahme oft schmerzverzerrte Gesichter.
  • Intensive Debatte wäre nötig, ist aber nicht angedacht.

Fußball-Europameisterschaft 2024. Der große Ronaldo weint. Sein verschossener Elfmeter gefährdete das Weiterkommen der Portugiesen. Es ist noch mal gut gegangen, Portugal kam trotzdem weiter- um dann endgültig zu scheitern. Wie die deutsche Mannschaft an Spanien. Ein Engländer und viele vergeigte Möglichkeiten beendeten das Sommermärchen. Spanien ist weiter. Dennoch hat uns die Elf von Julian Nagelsmann viel Freude bereitet, wir bleiben dran, auch wenn wir gerne weiter Schwarz-Rot-Gold geschwenkt hätten. Ausschreitungen, prügelnde Fans, eine unangemessene Machtdemonstration der Türken um Demiral- und die folgerichtige Entscheidung der FIFA begleiteten das Fußballfest. Das Sommermärchen tut dem Land offensichtlich gut, einmal wieder richtig jubeln. Völlig losgelöst von der Erde, wie Mayor Toms EM-Hymne, sind wir dennoch nicht. Ganz im Gegenteil ist es bemerkenswert, was im "Windschatten der EM“ so alles "zurecht gemauschelt“ wird.    

Die Fußball-EM ist wie andere Sportgroßereignisse immer auch ein gutes Pflaster für politische Entscheidungsvorbereitungen oder gar Entscheidungen, die nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen sollen. Dazu gehört sicherlich die Forderung, alle Menschen grundsätzlich als Organspender zu degradieren. Eine fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe (Sabine Dittmar - SPD, Gitta Connemann - CDU, Petra Sitte - Linke, Armin Grau - Grüne, Christoph Hoffmann – FDP und Peter Aumer - CSU) hatte einen Antrag für die "Einführung einer Widerspruchsregelung“ vorgeschlagen. Gesundheitsminister Lauterbach begrüßte diesen Vorstoß und hat den Antrag mit unterzeichnet.

Ein erster Anlauf für eine Widerspruchslösung war 2020 im Bundestag gescheitert. Zurzeit gilt, dass Organentnahmen nur mit ausdrücklicher Zustimmung zulässig sind. Zukünftig soll gelten: Jeder Mensch ist Organspender, es sei denn, er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. Damit würde das Selbstbestimmungsrecht auf den Kopf gestellt werden, interessiert aber nicht, weil zu viele auf ein Spenderorgan warten.

Die viel gerühmt-berüchtigte Solidarität wird wieder mal eingefordert, die während und nach der Corona-P(l)andemie viele Menschen den Tod und Hoffnungslosigkeit bei ihren Impfnebenwirkungen bescherte. Die Entscheidung, jeden Menschen zum Organ-Ersatzteillager zu machen, soll so schnell wie möglich politisch umgesetzt werden. Befeuert wird das Anliegen vom Gesundheitsminister Nordrhein-Westfalens, der von einem "Liebesbeweis an die Menschheit“ spricht - der abgenutzte und dank Corona ins Gegenteil verkehrte Solidaritätsbegriff hat scheinbar ausgedient.

Zum Organspender wird man, wenn der Hirntod eingetreten ist, ansonsten der Organismus aber noch lebt, denn man kann nur einem lebenden Körper Organe entnehmen. Das soll ethisch vertretbar sein, weil bei Hirntod kein Schmerz spürbar sein soll – sagt sogar die KI (künstliche Intelligenz), und die muss es ja wissen.

Schmerzverzerrte Gesichter bei Toten nach der Organentnahme zeichnen ein anderes Bild, wie eine Ärztin eingestand. Auf der Sozial-Media-Plattform "Akasha.TV“ kann man Folgendes lesen: Eltern, die ihre Kinder für eine Organentnahme freigegeben hatten und sie nach der Entnahme der Organe nochmals sehen wollten, mussten feststellen, dass die Kinder in der Totenstarre schmerzverzerrte Gesichter hatten und die Haare sogar teilweise weiß oder grau geworden waren. Weiter wird dort beschrieben, dass man den Organspendern die Arme und Beine fixiert, um Bewegungen zu verhindern. Daraus wird gefolgert, dass die Spender Schmerzen erleiden könnten… bei normalen Operationen wird diese Tatsache als Schmerzempfindung gewertet, nicht aber bei Hirntoten… die Organe werden bei schlagendem Herzen entnommen… nach der Organentnahme gilt der Hirntote als gestorben.

Eine Narkose wird nicht gegeben, da man davon ausgeht, dass Hirntote keine Schmerzen empfinden können, aber es werden Medikamente verabreicht, um Reflexe auf Rückenmarksebene zu hemmen. Die Befürworter der Organspende verweisen hinsichtlich der fixierten Arme und Beine darauf, dass das Zucken der Gliedmaßen während der Organentnahme eine natürliche Reaktion wäre, welche auf Nervenreflexe zurückzuführen ist.

Ein solch wichtiges Thema wie generelle Organspende, die gegen das Selbstbestimmungsrecht der Menschen politisch durchgesetzt werden soll, darf nicht durch Intransparenz ausgehöhlt werden, sondern muss mit Pro und Kontra der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Vorstoß, alle Menschen als Organspender zu definieren, falls kein Widerspruch vorliegt, zerstört die Balance der Freiheit zwischen Bürger und Staat. Das Misstrauen des Bürgers wächst, denn die aktuelle Regelung der Einverständniserklärung für einen Organspender bei ansonsten kategorischem Ausschluss ist sicherlich die beste Option, da sie das Selbstbestimmungsrecht des Menschen in den Vordergrund stellt.

Ein wichtiger Gesichtspunkt bei einer offenen Debatte wäre die Frage, weshalb so viele Menschen ein Ersatzorgan benötigen. Dabei käme der unkontrollierte und übermäßige Medikamentengebrauch oder -missbrauch sicherlich zur Sprache, da er zur Organzerstörung führen kann. Solche Diskussionen mögen Staat und Pharmaindustrie anscheinend gar nicht. Und letztlich darf auch der Aspekt der enormen finanziellen Profite bei einer Organtransplantation nicht außer Acht gelassen werden – eine Lebertransplantation schlägt zum Beispiel mit bis zu 250.000 Euro zu Buche. Dazu kommt eine lebenslange medizinisch-pharmazeutische Betreuung.

Und noch etwas: Nicht jeder kann von jedem ein Organ gespendet bekommen. Vor jeder Transplantation müssen Spender und Empfänger gründlich untersucht und getestet werden, ob ihre Blutgruppen und Zellmerkmale übereinstimmen. Je besser die Übereinstimmung ist, desto erfolgversprechender ist die Transplantation. Dank der PCR-Tests bei Corona wäre es potenziell möglich gewesen, eine genetische Datenbank für fast die ganze Bevölkerung in Deutschland anzulegen. Ein Computerprogramm könnte dann Spender und Empfänger ausfindig machen. Solch ein missbräuchliches Gen- bzw. PCR-Szenario wird jedoch offiziell bestritten. Irritierend ist allerdings, dass der deutsche Bundeskanzler und der französische Präsident in der Coronazeit Angst hatten, bei einem PCR-Test könne ihre DNA in falsche Hände geraten. Sie werden wissen, was mit einem PCR-Test alles gemacht werden kann und gemacht wurde.

In diesem Konsens soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich Deutschland im Januar 2020 der “1+Million Genomes Initiative” der EU angeschlossen hat. Ziel dieser Initiative ist es, länderübergreifend einen sicheren und geregelten Zugang zu mindestens einer Million vollständiger Genomsequenzen und weiterer Gesundheitsdaten zu ermöglichen.

Gut, dass man eine Fußball-EM hat, bei der solche Gesichtspunkte (fast gar) nicht wahrgenommen werden. Gelitten wurde mit dem französischen Fußballsuperstar Mbappé, der sich sein Nasenbein auf dem Spielfeld gebrochen hat, anstatt sich vertiefend zu fragen, weshalb nicht wenige Organspender schmerzverzerrte Gesichter nach dem endgültigen Tod aufweisen und was sonst noch so alles rund um die Organspende passiert.                                                 

Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) gegründet von Eltern, die im Schockzustand ihre verunglückten Kinder, überredet, bedrängt und ohne Aufklärung zur Organspende freigegeben haben, ohne wirklich zu wissen, was da geschieht. Dort finden sich Interviews mit Betroffenen, die über die traumatisierende Wirkung ihrer Entscheidung sprechen sowie weitere interessante Informationen.



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