Taurus würde Deutschland in den Krieg ziehen! Kriegsberichterstatter Patrik Baab.
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Redaktionsteam: Michael von Lüttwitz und Stef Manzini
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- Der Kriegsreporter, Buchautor und Menschenrechtsaktivist erhält am 29. Mai in Aachen die Auszeichnung für Menschlichkeit.
- Patrik Baab in Wangen-Karsee mit einem Vortrag zur aktuellen Lage im Ukraine-Russland-Krieg.
- Untragbare Zustände in ukrainischen Schützengräben – ukrainische Soldaten wechseln die Seiten.
- Taurus-Marschflugkörper würden Deutschland in den Krieg ziehen.
- US-Investoren übernehmen die Ukraine und die EU mit Deutschland soll den Wiederaufbau zahlen.
- Deutschland braucht keine regierungstreue Mainstream-Presse, sondern eine ausgewogene Berichterstattung à la neue Medien.
- Großes Interview mit Patrik Baab am Sonntag auf stattzeitung.org.
Der eingefleischte stattzeitungs-Leser kennt den ”Adler” in Karsee bei Wangen als Veranstaltungsort der Aufklärung. Das Team um Iris Cassier und Joachim Kaiser gab am 13. Dezember 2024 Patrik Baab, Autor, Journalist und Kriegsberichterstatter, zum zweiten Mal eine Plattform für eine authentische Darstellung der Situation im Kriegsgebiet Ukraine-Russland. Mit Stef Manzini von stattzeitung.org als Moderatorin an seiner Seite berichtete er von den Ereignissen im Donbass, die er bei seiner aktuellen Reise im September/Oktober 2024 machte. Dabei zeigte er unter anderem mit Lesungen aus seinen zwei Büchern ”Auf beiden Seiten der Front” und ”Propaganda-Presse” auf, wie die West- als auch Ostpresse die Realität verschweigt und die Lüge hoffähig macht. Baab entführte den Besucher in die mediale Scheinwelt, damit er die Lüge erkennen lernt.
Folgerichtig erhält Patrik Baab für seine unermüdliche Aufklärungsarbeit am 29. Mai 2025 die ”Aachener Auszeichnung für Menschlichkeit”. Frühere Preisträger waren Eugen Drewermann und Dr. Daniele Ganser. Die Laudatio wird Prof. Ulkrike Guérot halten. stattzeitung.org wird über dieses Ereignis berichten. Am gleichen Tag wird Ursula von der ”Leyer” den ”Aachener-Karlspreis” verliehen, ein Preis, der durch seine Preisträger zusehends an Bedeutung verliert. Gegenwind dazu hier.
Das private Aachener Bündnis für eine menschliche Zukunft, setzt sich zusammen aus dem Arbeitskreis GewerkschafterInnen Aachen, Freie Linke Aachen, Friedensinitiative Querdenken 241 Aachen). Zur Erinnerung: 2023 hatte das Bündnis ”Diplomatie statt Waffen und Sanktionen!” die ”Aachener Auszeichnung für Menschlichkeit” als Alternativ-Preis zum Karlspreis kreiert, da 2023 Selenskyj(!) den Karlspreis erhielt.
Um die Situation in der Kriegsregion besser verstehen zu können, beleuchtete der Kriegsberichterstatter die geopolitischen Hintergründe der Ukraine, ohne die man das Geschehen im Kriegsgebiet nicht ohne weiteres verstehen kann. Diese hatte er bereits bei seinem ersten Vortrag in Karsee am 9. Januar 2024 ausführlich dargelegt: Patrik Baab. Der Ukraine-Russland-Konflikt aus dem Blick des Kriegsreporters.
Seine Ausführungen zur aktuellen Lage begann Baab mit dem bürokratischen Einreiseprozedere, denn ohne entsprechende Papiere und Akkreditierung kann man ins Kriegsgebiet des Donbass erst gar nicht gelangen. Anschließend ist man der Befehlsgewalt der einzelnen Kommandeure vor Ort ausgeliefert. Im Gegensatz zu den Schreibtisch-Kriegsberichterstattern, die ihre Geschichte am Computer beim Rühren in der Kaffeetasse recherchieren, ohne jemals vor Ort gewesen zu sein, legt Baab großen Wert auf Gespräche mit Menschen im Kriegsgebiet, um die Realität, sprich ihre Meinungen und Sehnsüchte einfangen zu können.
In seinen Gesprächen vor Ort zeigte sich, dass Menschen im Kriegsgebiet den Frieden regelrecht herbeisehnen. Daran ändert auch nichts, dass die Russen in Mariupol im Donbass bereits Wohnblöcke, Straßen und Infrastruktur neu erstellten, denn die Front ist mehr oder minder nicht weit entfernt. Und dennoch: Im Kriegsgebiet sind die Menschen erleichtert, dass die Russen ihnen ihre Identität wieder zurückgegeben haben, welche ihnen die Ukraine nahm. Sie verbot 2019 die russische Muttersprache zu sprechen. Mit solchen und anderen Restriktionen hat die Ukraine die mehrheitlich russisch sprechende Bevölkerung im Donbass regelrecht vor den Kopf gestoßen.
Während sich die Ukraine schon seit langem auf wirtschaftlicher Talfahrt befindet, steigen im Donbass die Löhne und die Rentner bekommen aus Russland Rente, welche ihnen die Ukraine oftmals vorenthielt. Wenn Ukrainer auf die russische Seite überlaufen, so Baab, bekommen sie einen Job und brauchen nicht mehr in die Ukraine zurück. All diese Dinge erfährt man durch die westliche Propaganda in Deutschland nicht, monierte der Journalist und spricht von einer Medienblindheit.
Besonders drastisch schilderte der Referent die Situation in den ukrainischen Schützengräben. Schlamm und Wasser erschweren neben dem Beschuss das Überleben. Die Kleidung ist nass, der Schlafsack feucht und am Donnerbalken fehlt das Klopapier. Eine Ablösung findet während der wetterbedingten ”Schlammperiode” in der Regel so gut wie nicht statt, auch der Nachschub fällt aus. Über 100.000 ukrainische Soldaten sind laut Baab bereits desertiert. Nicht wenige von ihnen kämpfen jetzt für Russland, weil dort die Versorgung an der Frontlinie funktioniert und sie sich mehr mit Russland als der Ukraine identifizieren.
Wären die Friedensgespräche im Jahr 2022 in Istanbul zwischen der Ukraine und Russland auf Intervention des damaligen britischen Regierungschefs Boris Johnson und den USA nicht abgebrochen worden, wäre die aktuelle Situation sicherlich eine ganz andere. Die USA, mit Europa an seiner Leine, lässt in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland führen – bei diesem Krieg mit einer gigantischen Profitmaschinerie und geopolitischen Zielen ist ein Frieden kontraproduktiv, führte Baab weiter aus und ergänzte, die eigentlichen Verlierer sind die EU und Deutschland.
Der Referent beklagte, dass die Ukraine das Atomkraftwerk Saporischschja, welches in russischer Hand ist, beschießt und damit eine nukleare Gefahr für ganz Europa herausfordert. Eine noch größere Gefahr sieht er in der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Sie fliegen unter dem Radar. Dafür ist eine vorherige Geländeerkundung per US-Satellit und eine Programmierung durch deutsche Soldaten nötig. Schnell kann sich hierdurch ein nukleares Kriegsszenario entwickeln, das in der Lage ist, Europa zu pulverisieren. Baabs Ausführungen nutzte Manzini, um die Menschen aufzufordern, für den Frieden auf die Straße zu gehen und mit den Bundestagsabgeordneten Kontakt aufzunehmen.
Ist die Manpower in Russland am Ende, weil die Weltmacht auf nordkoreanische Soldaten zurückgreift, wollte Manzini wissen. Der Referent gab an, dass es bislang keinen Beweis für eine nordkoreanische Präsenz im Donbass gibt und fügte hinzu, dass die russische Armee gut aufgestellt ist. Aufgrund der Einkommensstruktur ist gerade bei der ärmeren Bevölkerung der Kriegseinsatz lukrativ. Ein russischer Soldat bekommt laut Baab pro Monat 1.800 EUR – das ist mehr als der russische Durchschnittslohn. Dazu kommen eine Startprämie von 25.000 EUR und eine Abschlussprämie von 45.000 EUR. Nach sechsmonatiger Ausbildungszeit rücken die Soldaten in die dritte und zweite Linie hinter der Front und danach in die erste Linie. Im Fall des Todes bekommt die Familie eine hohe finanzielle Abfindung, führte der Buchautor weiter aus.
Die Ukraine wird den Krieg verlieren, alles läuft auf eine bedingungslose Kapitulation der Ukraine hinaus, erwähnte Baab und berief sich dabei auf kompetente Quellen. Das Problem für den Westen ist, so der Referent, dass er aus der selbst inszenierten Pressepropaganda nicht mehr rauskommt und dementsprechend die Realität durch eine verlogene Scheinrealität ersetzt. Baab stellte fest, dass die Bevölkerung in Deutschland und anderswo die westliche Propaganda nicht mehr umfänglich glaubt. Während die Machtelite einem Krieg nicht negativ gegenüberzustehen scheint, sehnt sich die große Mehrheit der Bevölkerung nach Ansicht Baabs nach Frieden. Zur Information werden die neuen Medien verstärkt genutzt, da sie umfassend und nicht einseitig wie die Mainstream-Presse berichten, führte er fort.
In der Ukraine findet gerade ein Ausverkauf des Landes statt, fügte der Journalist bei der Diskussion zu seinem Vortrag an. Die weltweit fruchtbarsten Ackerböden in der Ukraine sind bereits verkauft oder verpfändet an J.P. Morgan (US-Bank) und Blackrock (US-amerikanische Investmentgesellschaft). Das Land ist regelrecht in Finanzinvestorenhand gefallen, und diese Hand verdient sowohl am Krieg als auch am nachfolgenden Wiederaufbau, den Europa und damit Deutschland finanzieren soll, erklärte der Journalist. Dafür ist allerdings der Eintritt der Ukraine in die EU Voraussetzung. Die USA setzt sich für die EU-Aufnahme der Ukraine ein.
Baab zeigte auf, dass der Führungskader der Mainstream-Presse bestimmte Vorstellungen von der Berichterstattung hat. Dieser Vorstellung haben sich die Redakteure und Journalisten zu fügen oder sie stehen auf der Straße. Der Referent bezeichnete diesen Vorgang als schleichende Manipulation. Dem stimmte Manzini vollumfänglich zu und zitierte sinngemäß den Medienmogul Rockefeller: In der Zeitung steht meine Meinung. Wenn man den Mainstream-Medien die Aufmerksamkeit entzieht und den Öffentlich-Rechtlichen obendrein die Zwangsfinanzierung, was die AfD anstrebt, läuft sich die Propagandalüge zu Tode, gab die Moderatorin den Besuchern mit auf den Heimweg.
Großes Interview mit Patrik Baab am Sonntag auf stattzeitung.org.
Wer ausführliche Informationen zu dem Kriegsgeschehen im Donbass erhalten möchte, dem sei der Telegram-Kanal von Patrik Baab ans Herz gelegt: https://t.me/s/patrik_baab
s!!z-Buchtipp:
- "Auf beiden Seiten der Front - meine Reisen in die Ukraine" von Patrik Baab, ISBN: 978-3-946778-41-7
- ”Propaganda-Presse - Wie uns Medien und Lohnschreiber in Kriege treiben” von Patrik Baab, ISBN: 978-3-910568-11-2
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite von Patrik Baab.
Patrik Baab ist Inhaber des Scheffelpreises, studierte Politikwissenschaften und Germanistik, und ist Mitglied des Ehemaligen Beirats der Friedrich-Ebert-Stiftung. Für den NDR (Norddeutschen Rundfunk) war Baab ab 1997 tätig und berichtete neben Russland, Großbritannien, dem Balkan, Polen und dem Baltikum auch aus Afghanistan. Der mehrfache Buchautor wurde gerade auch nach seinen Frontberichten im “Russland-Ukraine Krieg” in seinem Buch “Auf beiden Seiten der Front” vielfach geschasst, und verlor unter anderem auch seinen Job an der Universität Kiel, den er sich mittlerweile inzwischen erfolgreich zurückgeklagt hat.
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