Das ewige stirb und werde. Ostern.

von Stef Manzini (Kommentare: 0)

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Ostern! Bevor wir das Fest der Freude, das Fest der Auferstehung feiern, kommt das Fasten. Ist Karfreitag. Auf alles Bissfeste haben wir verzichtet. Doch noch mehr als die Nahrung, die wir begehren, fragen wir uns, von was können wir abbeißen in diesen Tagen- und auf was müssen wir verzichten?

Die politische Lage, der Zustand unseres Landes und das, was uns angeboten wird, bietet uns nicht viel ”Biss”. Ja, scheint zuweilen recht ungenießbar. Gerne fasten wir ”Kriegstreiberei”, Lügen und Wohlfeilheit. Aber von was beißen wir dann ab, was nährt uns, und was führen wir uns zu Gemüte? Fasten bedeutet den Verzicht von vielem, was wir im Alltag brauchen, um uns zu ernähren- aber auch von vielem, was wir liebgewonnen haben. Das schöne Stück Fleisch, der gute Schluck Wein. Das Smartphone.

Der Verzicht darauf, nur einige Tage im Jahr, ist so unendlich weniger Entbehrung als der Verzicht auf das, was geistig und seelisches Wohlbefinden bereitet. Seit der ”Corona-Pandemie” verzichten viele unfreiwillig auf das, was sie für die Wahrheit halten. Es ist ein fünf Jahre andauerndes Fasten von Anerkennung und Zuspruch, ja auch von gerechter Entlohnung, und von der Durchsetzung dessen, was man selbst als unbedingt notwendig erachtet. Dieses ungewollte Fasten zehrt an den Menschen, die sich noch immer sehr viel Kritik und Anfeindung ausgesetzt sehen. Immer noch müssen Menschen auf verlorene Freunde, ja auf Familienangehörige verzichten. Selbst durch das Tragen der Friedensfahne kann man zur Zielscheibe von Hohn und Spott und Schlimmerem werden. Unverhohlene Abneigung ist ein Mangel an Zuneigung. Dieser Mangel bedeutet Fasten, das man nicht gewählt hat- und für das man möglicherweise auch nicht bereit ist.

Dieser Zustand heißt Leid.

Wo also erhalten wir die Nahrung, die wir zu einem gesunden Leben in Wohlstand brauchen? Mit Wohlstand ist mitnichten der Kontostand, sondern das eigene Wohlbefinden gemeint. Dies ist die Voraussetzung auch anderen Wohl zu tun.

Nie ist die Christusgeschichte präsenter als in der Karwoche, als in der Osterzeit. Wir beobachten das viele Menschen sich das Fest mit Geschenken und besonders guten Speisen versüßen, vielleicht sogar mit ihrer Überheblichkeit verzieren- freilich ohne den bitteren Geschmack des Verzichts einmal auch nur einen Tag gespürt zu haben. Es ist ein Mangel an Einfühlungsvermögen, denn zur Auferstehung gehört der Tod. Zu Ostern gehört die Karwoche. Zum Sieg des Heilands gehört der Verrat. ”Corona” hat nicht nur Verzicht und Lügen, sondern auch unendliches Leid, Krankheit und Tod gebracht. ”Corona” ist aber auch ein Wahrheitsvirus, es hat viele Menschen erweckt, Leben positiv verändert, Kreativität, und neue Freunde mit sich gebracht. Der Tod einfältigen Vertrauens. Die Auferstehung von der Trägheit. Die Geburtsstunde vieler Initiativen. Neuer Medien. Wo Karfreitag, da auch Ostern. Jedes Ereignis für sich genommen ergibt keinen Sinn. Stirb- und Werde.

Einzutauchen in das größte Mysterium des Lebens, des Leidenswegs und des Siegeszugs des Menschensohns, kann die vermeintlich bittere Erkenntnis mit sich bringen, dass selten gelobt wird, worauf es letztlich ankommt.

Vor fünf Jahren, Ostern 2020, begann eine unglaubliche Zeit des Fastens, und damit sind nicht Nudeln und Klopapier gemeint. Mit der orchestrierten Pandemie veränderte sich scheinbar alles, was wir bis dahin kannten. Unser Leben. Einsamkeit zog ein, in die Wohnstuben, Heime, Schulen- Herzen. Im Osten Berlins fuhr ich mit dem Rad an einen kleinen See, dort ist ein Naturlehrpfad. Dort hatten Schülerinnen und Schüler hunderte Steine bemalt, mit bunten Bildern und Botschaften. Friede. Freude. Freundlichkeit. Zuhören. Helfen. Mitgefühl... Die Schüler hatten die Steine in einer langen Kette am Ufer des kleinen Sees ausgelegt. Was für ein besonderer Lehrpfad war hier entstanden.

Wir färbten an diesem Osterfest 2020 nicht nur Eier, sondern bemalten auch Steine. Wir legten diese kleinen Steine entlang der Waldwege, aber vor allem legten wir sie auf Gartenzäune und Mauern, in Briefkästen, in die Einfahrten von Häusern oder an Garagen, oder ließen sie einfach dort liegen, wo wir waren. Kleine Botschaften der Mitmenschlichkeit in einer besonders herausfordernden Zeit.

Einen dieser Steine habe ich behalten.

Es ist Vertrauen in etwas, das größer ist als unsere Umgebung und das, was uns unmittelbar widerfährt. Es ist dieses Vertrauen, das uns nährt und uns Kraft gibt, um in einem Leben zu bestehen, das mehr und mehr ins Wanken gerät. Wie sagte es der römische Centurio, Herr eines kranken Dieners, in Jerusalem zu Jesus in der Ostergeschichte: ”Wenn ich zu einem meiner Männer sage, gehe hier hin und tue das, dann brauche ich es nicht zu sehen, ich weiß, dass es geschieht. Wenn du also sagst, mein Diener ist wieder gesund, dann gehe ich voll Freude nach Hause. Du brauchst nicht mit mir kommen. Wenn du sagst, er ist gesund, dann glaube ich es, ohne es zu sehen- weil es bereits geschehen ist”.

Es ist daher nicht nötig, das zu vorhersehen, was wächst, es ist unsere Gewissheit, dass wächst, was wir gesät haben. Eine Zukunft, die anders sein wird, als die Vergangenheit brauchen wir nicht zu fürchten, denn auch sie ist von Gottes Geist durchtränkt wie zu allen Zeiten. Den Frieden des Herrn finden wir zuerst in unseren Herzen. ”Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er tot war.” Was für ein gewaltiges Versprechen. Wer also hängt sein Herz an Zeitgeschehen oder ist noch darauf angewiesen zu glauben, was irgendein Politiker so sagt?

Vergessen wir niemals, dass Gottes Reich allen Menschen offen steht. Geimpft. Ungeimpft. Wähler und Politiker aller Parteien, Ärzten, denen wir nicht vertrauen, Führern, die wir nicht wollen. Auch, oder gerade denjenigen, die wir meinen verachten zu können, steht das Himmelreich offen. ”Wer ohne Sünde sei, der werfe den ersten Stein...”

Richten wir nicht, auf dass wir nicht gerichtet werden- versuchen wir ganz einfach jeden Tag erneut das zu tun, was wir für das Richtige halten, nachdem wir unser Herz befragt haben.

Hier ein ehrliches Bekenntnis: stattzeitung.org ist keine Richtbank, sondern ein Instrument der Aufklärung. Wir werden ganz gewiss auch weiterhin ”scharf schießen”, aber niemals von hinten- und unser einziges Schwert ist der Bleistift. Wir wollen mit dem, was wir schreiben, keinen Menschen verletzen, außer vielleicht ein wenig an seiner ”Wirklichkeit” kratzen. Einer ”Wirklichkeit”, die beispielsweise das Lokalmedium bezüglich der AfD-Veranstaltung ”Bauern” in Salem mit seiner Berichterstattung zeigt, und dieser eine ganze Seite widmet. Einem Wunder gleich konnte diese Seite entstehen nach nur einer 10 Minuten Anwesenheit der Journalistin bei der Veranstaltung. Nächste Woche kann man auf stattzeitung.org lesen, wie wir es in Salem gesehen haben, immer ohne Anspruch auf ”Wahrheit”- doch der Wirklichkeit verpflichtet. Kein Wunder, sondern schlicht Journalismus mit Rückgrat, dafür sind Sie, liebe Leser, mitverantwortlich. Prüfen Sie Ihr Herz wohlwollend, was Ihnen die Meinungsfreiheit wert ist. Herzliches ”Vergelt's Gott” Ihnen, und allen Menschen, die mithelfen an den neuen Medien ihres Vertrauens. Wir gehen sorgfältig mit diesem Vertrauen um.  

Versuchen wir also täglich neu die Menschen zu sein, mit denen wir uns eine Begegnung wünschen, und verzeihen wir vor allem uns selbst, dass dies nicht immer klappt.

Gehen wir gemeinsam den Weg unserer Herzen und wir werden immer da ankommen, wo es gut für uns ist.

”Ich bin das Licht der Welt, und wer mir nachfolget, wird nimmer mehr im Finstern wandeln”, so spricht der Herr. Es lohnt sich ein wenig mit seinem Wort zu beschäftigen, vielleicht während man sich gerne ein Osterei in den Mund schiebt.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen des gesamten stattzeitung-Teams ein glückliches Auferstehungsfest. FROHE OSTERN!

Ihre Stef Manzini

PS: Auf dem Stein, den ich bis heute bei mir habe, steht ”Vertrauen”.



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